Feenland und Geisterwelt

Wir verlassen den Wald und beschließen die Region mit einem Besuch des Kaurimuseums in Matakohe. Es gibt für jeden etwas zu sehen: historische Sägemaschinerie und beachtliche Mengen Bernsteinschmuck, sowie darstellende Wachsfiguren zwischen denen sich auch mal ein ¨echter¨ Museumsangestellter versteckt, um dem nächsten Betrachter einen Schrecken einzujagen.
Back on track legen wir an diesem Tag ca. 350km über Serpentinen, Landstraßen und ¨Autobahnen¨ zurück. Die Fahrt beginnt 50km nördlich von Dargaville und führt über Auckland nach Miranda Springs, der Anfang der Coromandel Region. Wie der Name schon vermuten lässt, gibt es hier heiße Quellen. Der Pool auf unserem Campingplatz wird von einer solchen gespeist. Besonders Kosi genießt die riesige 38°C warme Badewanne und turnt fleißig im Flachen am Geländer herum und übt das Laufen.

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Glücklicherweise hat der Pool bis 22h offen und wir können später nochmal so tun als wären wir auf  Honeymoon und genießen das dampfende Bad unter dem Sternenhimmel zu zweit. Einzig der leichte Schwefelgeruch stört ein wenig.
Am nächsten Tag geht es los in Richtung Rotorua über Thames, Waihi und Mt Maunganui. In Thames besuchen wir den zauberhaften Butterfly & Orchid Garden. In einem ca. 100qm großen Gewächshaus tummeln sich hunderte bunter Schmetterlinge durch üppiges Grün. Trotz der 38°C innerhalb dieser Wände, genießen wir das leichte Treiben im Feenland eine Weile. Die Falter tanzen in Paaren durch die Luft, lassen sich in Gruppen auf den Blättern nieder und klappen langsam mit den Flügeln. Einige wenige setzen sich sogar auf uns ab und verweilen einen Moment.

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Der Schmetterlingskarneval nimmt kein Ende, unermüdlich fliegen sie umher. Uns steigt die Hitze dann aber doch etwas zu Kopf und wir überlassen die Falter ihrem Spiel.
Nach einem kurzen Einkauf zum Zwecke des Füllens der Vorratskammern, geht es weiter. Auf dem Weg kommen wir durch Waihi, eine alte Goldgräberstadt, in deren Mitte ein riesiges Loch klafft. Hier wurde zuerst Untertage gesucht und dann doch ein Tagebau daraus gemacht in dem heute noch Gold abgebaut wird (3 bis 6 Gramm pro Tonne Gestein).

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Am Abend kommen wir in Rotorua an. Auf dem Campingplatz lassen wir uns eine Stelle ohne Strom und Wasser (unpowered site) geben, landen daher auf dem regulären Zeltgelände und nehmen noch ein heißes Bad im Thermalwasserbecken. Mit uns ist auf dem Platz die russiche Rafting-Nationalmannschaft, sie zelten. Wie es scheint findet hier gerade die Weltmeisterschaft statt. Unser selbstgemachtes Chicken Tikka nehmen wir im Aufenthaltsraum ein, während der großen Lagebesprechung der russichen Sportler. Wir hoffen sie werden erfolgreich sein 🙂
In Rotorua befinden sich einige heiße Quellen und touristische Ereignisse, die um sie geschaffen wurden. Schaugärten, Spas, Maoridörfer, usw. Wir eröffnen den Tag mit einem Stadtspaziergang, der uns am Lake Rotorua (ein erloschener Vulkan) vorbei in den Kuiraupark führt. Hier findet sich eine Reihe von heißen Seen, sprudelnden Gruben und blubberndem Schlamm. Und immer wieder durchtritt man eine schwefelige Dampfwolke.

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Am Nachmittag begeben wir uns nach Whakarewarewa, ein kleines bewohntes Maoridorf am Ortsrand, gebaut um heiße Quellen. Das Dorf bietet eine komplette touristische Struktur. Es gibt eine 30minütige Tanz- und Gesangsshow, Führungen, Souvenirgeschäfte.

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Zweimal am Tag wird das traditionelle Gericht Hangi zubereitet, bestehend aus Huhn, Mais, Süßkartoffel und Kohl. Das Essen wird komplett im mineralhaltigen kochend heißen Wasser der Quellen zubereitet, ein Herd ist nicht nötig. Die Maori sind offen, entspannt und freundlich. Sie erzählen gern von ihrem täglichen Leben, den heißen Quellen und besonders von Ihren Ahnen. Die Quellen- und besonders die umliegende Seenlandschaft haben etwas gespenstisches. Der allgegenwärtige Dampf, die kuriosen Farben und der Geruch schaffen eine leicht schaurige Atmosphäre.

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Abschließend machen wir uns auf den Weg ins zentrale Hochplateau. Wir übernachten ¨wild¨ auf einer schönen Wiese am Ufer des Flusses Waikato, dem längsten des Landes. Dieser Ort ist von besonderer Atmosphäre. Das entspannte Miteinander mit den anderen ¨Freedom-Campern¨ hat etwas familiäres.

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Es wird eine sternenklare Nacht und der Blick auf den strömenden Fluss ist traumhaft schön. Um uns sind Lagerfeuer, grasende Pferde und die reine Natur. Am nächsten Morgen glitzert die Morgensonne auf dem kalten, klaren Wasser. Ein kurzes Bad bringt uns einen erfrischenden Start in den Tag.

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